Ein Leben am Strom

Salve All,

es ist schön auf einem Balkon im dritten Stock zu sitzen, die warme untergehende Maisonne zu spüren und über den Rhein in Richtung Mainz zu blicken. Man hört die laute Dieselmaschine der Tamara, die gerade vom Biebricher Steiger zu ihrer letzten Fahrt ablegt, Richtung Heimatliegeplatz. Sportboote ziehen mit schneller Fahrt oder auch gemächlich langsam vorbei. Selbst der Geruch der Dieselabgase des Personenschiffs Tamara weht kurz durch die Luft. Läßt man seine Blicke schweifen so blickt man über die Dächer von Biebrich gefolgt von den mächtigen Baumkronen des Schloßparkes und einer Teilansicht des Biebricher Schloßes bis hin zum Rhein selbst, der Rettbergsaue, großen Schornsteinen hinter der Rettbergsaue auf der Mainzer Seite und dann Mainz selbst (von recht nach links gesehen). Man sitzt praktisch drei Stockwerke über dem berühmten Rheinknie.

Durch die durch Gleichzeitigkeit von schönem Wetter und Pfingsten hervorgerufene hektische Betriebsamkeit am Biebricher Rheinufer spürt man hier oben wenig. Vögel fliegen um einen herum und man hört ihr gezwitscher. Einzig störend macht sich die Autoschlange an der Ampel auf der Rheingaustraße bemerkbar. Man fragt sich unweigerlich, wie es wohl wäre wenn der Autoverkehr nicht wäre? Das Biebricher Pfingstreittunier ist zu Ende und die illustre internationale Gesellschaft macht sich auf den Weg nach Hause. Endlich einmal einige Minuten Zeit, den schönen Anblick der Rettbergsaue zu genießen. Es ist die Zeit wo man mit der Niederschrift seiner Lebenserinnerungen beginnen kann. Das Umfeld dazu stimmt jedenfalls um motiviert arbeiten zu können (wenn da nur nicht ständig irgend so ein Spinner hupen würde). Der Autoverkehr kann hier schon manchmal zur Plage werden. Zwar ist es an Pfingsten besonders schlimm aber bei schönem Wetter ist der Parkplatz am Biebricher Rheinufer (und die umliegenden Seitenstraßen) ein beliebtes Ausflugsziel von Leuten die unbedingt einmal den Rhein sehen wollen (oder vielleicht auch einfach nur mal Wasser).

Best regards,

Howard