Drei Uhr in der Nacht und Neumond, optimale Bedingungen für ein Kommandounternehmen. Die Wachen, die patrouillierten, wurden merklich weniger und die Abstände zwischen den Patrouillen immer größer.

Im Schatten eines großen Baumes schien sich unmerklich etwas zu bewegen, geräuschlos, gespenstisch. Die Wache, die gerade am Zaun vorbei ging, bemerkte nichts. Als die Wache außer Sichtweite war, trennten sich die beiden Schatten.

Es war eine hochgewachsene, schlanke Frau. Ihre gute Figur wurde durch den enganliegenden, schwarzen Kampfanzug betont. Ihre langen Haare waren hochgesteckt und ihr Gesicht war geschwärzt. Sie trug einen kleinen Ohrhörer um den Funkverkehr der Wachen und der Polizei abhören zu können. Sie schaute in die Richtung aus der die Wache gekommen war, konnte jedoch nichts verdächtiges entdecken. Jetzt begann sie das Gelände mit einem Nachtsichtgerät abzusuchen. Nichts. Alle Gebäude waren dunkel. Keinerlei Hinweis auf Aktivitäten. Nur wenig Wachen, einfache Laserlichtschranken, keine Ultraschallsensoren, keine Infrarotsensoren, keine Überwachungskameras. Für ein High-Tech Unternehmen war es geradezu sträflich schlecht abgesichert. Sie sondierte das Gelände sehr sorgfältig bis die nächste Wache kam.

Als auch diese Wache sie nicht bemerkte und außer Sichtweite war, näherte sie sich schnell dem Zaun und ging in die Hocke. Sie zog einen handtellergroßen, hydraulischen Drahtschneider aus dem Gürtelholster und begann lautlos den Zaun an einer schwer zu beobachtenden Stelle aufzuschneiden. Ohne ein Geräusch zu Verursachen schlüpfte sie durch die Öffnung im Zaun und lief zum nächsten Gebäude um in dessen Schatten wieder zu verschwinden.

Abermals sondierte sie das Gelände mit dem Nachtsichtgerät. Aber niemand hatte sie bemerkt. Um an ihr Ziel zu gelangen mußte sie jetzt erst einen Computer finden. Sie kannte sich auf dem Gelände nicht aus und ohne die entsprechenden Daten aus dem Firmencomputer würde sie das Gelände tagelang durchsuchen müssen. Sie hatte aber nur diese Nacht. Jetzt mußte sie einen Weg in das Gebäude finden. Die Fenster waren alle vergittert und mit einem Drahtglas versehen. Da war ohne viel Lärm nichts zu machen. Als sie eine Tür gefunden hatte war diese natürlich verschlossen. Es war ein einfaches Sicherheitsschloß mit fünf Zuhaltungen und ohne Mushroom-Pin. Das konnte man leicht mit einem Dietrich-Set öffnen. Sie benötigte neun Sekunden mit Dietrich und Tension-Wrench und die Tür war offen.

Sie betrat das Gebäude. Es brannte nur eine Notbeleuchtung doch das war vollkommen ausreichend für ihre Zwecke. Nach wenigen Minuten fand sie auch einen geeigneten Computer. Er stand in einem büroartigen Raum der nur von Glaswänden umgeben war. Hier saß sie zwar wie auf dem Präsentierteller, aber dieses Risiko mußte sie eingehen. Sie legte eine Walther Maschinenpistole und ein Ersatzmagazin griffbereit auf den Schreibtisch, schaltete den Computer ein und wartete die Boot-Sequenz ab. Auf dem Bildschirm erschien das Firmenlogo und eine Eingabemaske für ein Paßwort. Damit hatte sie gerechnet und fing systematisch an, den Schreibtisch zu durchsuchen. Bingo! In der oberen, rechten Schublade klebte eine Haftnotiz mit dem Paßwort. Es war schön zu sehen, daß sich in so großen Firmen nichts geändert hatte. Jetzt hatte sie Zugang zum Netzwerk. Sie setzte sich ein Eye-Phone in der Form einer etwas futuristisch anmutenden Sonnenbrille auf und das Schnittstellenkabel, daß aus dem Brillenbügel kam, schloß sie an die Neuroschnittstelle hinter ihrem rechten Ohr an.

Die Welt um sie herum verschwand. Jetzt war sie im Computer. Sie betrat die Matrix. Sie befand sich im Cyberspace. Der Himmel über ihr bestand aus Fraktalen die ständig ihre Farbe und Form änderten. Ihre Atmung und ihr Puls beschleunigten sich. Sie stand jetzt direkt vor dem großen Firmenlogo das sie kurz zuvor noch auf dem Monitor gesehen hatte. Durch einen Gedankenimpuls lies sie ein Übersichtsmenü erscheinen. Zuerst rief sie eine Datenbank auf.

Ein so großes Unternehmen vermerkte alles in seinem Computer. Auch illegale Aktivitäten. Sie suchte ihren Mann. Er war nach Feierabend einfach nicht mehr nach Hause gekommen. Seine Spur verlor sich in der Firma für die er arbeitete, der weltgrößte Hersteller von Virtual Reality Hardware und Software. Er war vor fünf Tagen einfach vom Erdboden verschwunden.

Sie dachte seinen Namen aber die Datenbank konnte damit nicht viel anfangen doch aus den Augenwinkeln heraus bemerkte sie wie ein Sicherheitsprogramm innerhalb der Datenbank aufgerufen und aktiviert wurde. Also hatte sie doch den richtigen Nerv getroffen. Man sicherte Daten vor ihrem Zugriff ab. Es gab verschiedene Möglichkeiten dieses Sicherheitsprogramm zu umgehen. Sie entschied sich für die schnellere und etwas brutalere Methode. Sie schickte ein selbstsuchendes Patch-Programm aus, um den Assemblercode des Datenbankprogramms so abzuändern, daß das Sicherheitsprogramm zwar aufgerufen wurde aber ohne weitere Aktionen umgangen werden konnte. Im dritten Durchlauf war das Patch-Programm erfolgreich. Sie konnte das Sicherheitsprogramm umgehen und die geschützten Daten abrufen. Sie dachte an ihren Mann und die Datenbank spukte nach einigen Milisekunden die entsprechenden Daten aus. Außer einem Bild von ihrem Mann erschien auch noch seine gesamte Personalakte sowie einige Zahlen- und Buchstabenkolonnen mit denen sie nichts anfangen konnte. Das wichtigste aber war eine Buchstabenfolge für das Gebäude, das Stockwerk und den Raum. Er war also hier. Und anscheinend lebte er noch. Sie entspannte sich merklich. Es war also nicht alles umsonst gewesen.

Sie verließ die Datenbank und machte sich auf die Suche nach einem Netzwerkanschluß. Die Fraktale am Himmel waren wunderschön. Sie entdeckte einen Netzwerkanschluß, der ihr die Möglichkeit gab, eine Nachricht an die Außenwelt zu schicken. Denn bei ihrem Vorhaben hatte sie Hilfe gehabt. Sie schickte eine Nachricht mit allen bereits entdeckten Daten ab und löschte anschließend die Datei in welcher die Aktivitäten des Netzwerkanschlußes protokolliert werden. Damit konnte man nicht mehr feststellen, an wen die Nachricht gegangen war.

Nun rief sie die Daten aller Gebäude ab. Sie hatte nun die Möglichkeit, alle Firmengebäude durch den Computer zu besuchen. Sie machte sich mit dem Firmengelände vertraut, merkte sich die Eingänge zu den Gebäuden, die Treppenhäuser, Aufzüge, Flure und eventuelle Fluchtwege. Dann kümmerte sie sich um das Gebäude, in dem nach Auskunft des Computers ihr Mann lag. Er lag im dritten Stock in einem großen Saal. Nachdem sie den Saal durch den Computer inspiziert hatte, mußte sie sich nun körperlich auf den Weg machen. Sie führte die Log-Off Prozedur durch, entfernte den Stecker von der Neuroschnittstelle, setzte das Eye-Phone ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ihre Hände zitterten leicht. Sie war fast 15 Minuten im Cyberspace des ihr unbekannten Computers gewesen.

Es gab einen Verbindungstunnel zwischen dem Gebäude in dem sie sich gerade aufhielt und dem Gebäude in dem ihr Mann lag. Er war voll mit Kabeln und Lichtleiter aber in geduckter Haltung konnte sie durch den Schacht gehen. In einem der Kabel war sie unterwegs gewesen als sie noch im Cyberspace war. Während sie durch den Schacht ging dachte sie an ihn. In ihrem Kopf rasten die Gedanken wild durcheinander.

Vorsichtig hob sie den Schachtdeckel hoch und spähte durch den Schlitz. Es war dunkel in dem Raum, kein Geräusch war zu hören. Sie kletterte aus dem Schacht und machte sich auf den Weg in den dritten Stock. Leise schlich sie die Treppe hoch.

Sie öffnete die Tür zu dem großen Saal. Es brannte nur die Notbeleuchtung. Im Halbdunkel erkannte sie mehrere Liegen mit Computerkonsolen an der Seite. Auf einigen der Liegen lagen Körper, die zu schlafen schienen. Einer dieser Körper mußte ihr Mann sein.

Es wurde schlagartig taghell in dem Saal. Ihr Herz begann unter dem Adrenalinschock zu rasen. Die Deckenbeleuchtung brannte so hell als ob sie ein Signal in den Weltraum darstellen sollte. Sie schloß für einen kurzen Moment geblendet die Augen. Es war eine Falle! Alles war viel zu einfach gewesen. Die Körper erhoben sich von den Liegen. Es waren Männer des Wach- und Sicherungsdienstes in schweren kugelsicheren Kampfmonturen und mit Ingram Maschinenpistolen bewaffnet. Die Laserzieleinrichtungen deuteten auf ihren Kopf und ihre Brust. Die aufgeschraubten Schalldämpfer stellten sicher, daß niemand ihren Tod hören würde, wenn sie sich zur Wehr setzte. Ein Mann des Sicherungsdienstes näherte sich, drehte ihr die Arme auf den Rücken und fesselte sie mit Handschellen. Dann nahm man ihr den Waffengürtel ab und durchsuchte sie auf versteckte Waffen. Die Wachmannschaft ging dabei nicht gerade zimperlich vor.

Sie wurde durch andere Räume und lange Flure geführt. Sie waren jetzt schon zehn Minuten innerhalb des Gebäudes unterwegs. Sie wußte nicht wo sie war oder wo es hin ging, denn man hatte ihr die Augen verbunden. Sie wußte nur, daß es immer tiefer ging. Sie mußte jetzt mindestens 15 Stockwerke unter der Erde sein. Zum Schluß hatte man einen Expresslift benutzt. Als sie am Ziel angekommen waren, nahm man ihr die Augenbinde ab. Sie schaute sich in dem Raum um. Es waren mindestens 15 Neuroliegen mit overallähnlichen Ganzkörperanzügen und Helmen in dem Raum. Zu jeder Neuroliege gehörten zwei Computer, einer der die Liege steuerte, der andere für das eigentliche Virtual Reality Programm. Aber solche Liegen hatte sie bis jetzt noch nie gesehen. Sie entsprachen in vielerlei Hinsicht nicht den handelsüblichen Neuroliegen. Alles war total verkabelt. Es sah so aus als wären noch medizinische Geräte an die Neuroliegen angeschlossen.

Man nahm ihr die Handschellen ab und befahl ihr sich auszuziehen. Als sie sich weigerte erledigte die Wachmannschaft es für sie. Man drehte ihr einen Arm auf den Rücken und begann ihr den Kampfanzug vom Leib zu reißen. Die heftige Gegenwehr brachte ihr blaue Flecken und Prellungen ein. Dann warf man sie nackt auf eine der Neuroliegen und zwängte sie mit aller Gewalt in einen der Anzüge, auch Body-Glove genannt, und fesselte sie mit Hand- und Fußschellen an der Neuroliege fest. Nun stülpte man ihr den Helm der ein Eye-Phone beinhaltete über, verband ihn mit ihrer Neuroschnittstelle und zurrte ihn mit einem breiten Riemen unter ihrem Kinn fest.

Und wieder verschwand die Welt um sie herum. Jetzt war sie im Computer. Sie betrat die Matrix. Sie befand sich wieder im Cyberspace. Aber diesmal unfreiwillig. Der Himmel über ihr bestand aus Fraktalen deren dunkle Farben bedrohlich wirkten. Es war als würde ein Gewitter aufziehen. Ihre Atmung und ihr Puls beschleunigten sich. Sie stand jetzt wieder direkt vor dem großen Firmenlogo. Das Firmenlogo verschwand und ein Gesicht erschien. Es war das Gesicht eines älteren Mannes mit grauem Bart und Halbglatze. Als er anfing mit einer sehr angenehmen, sanften Stimme zu ihr zu sprechen, war ihr klar, warum sie solche Neuroliegen noch nie gesehen hatte. Auf diesen Liegen wurden Verhöre durchgeführt. Er erklärte ihr das er nur wissen wolle, wer ihr bei dieser Befreiungsaktion geholfen hatte. Es würde ihr nichts geschehen, wenn sie den Namen preisgeben würde. Sie könne die ganze Aktion auf keinen Fall alleine geplant und durchgeführt haben. Aber sie zog es vor zu schweigen. Niemals würde sie ihren Komplizen verraten. Unter keinen Umständen. Von ihr würden sie nichts erfahren. Auf die Frage nach ihrem Mann antwortete das fremde Gesicht, daß es ihm sehr gut ginge und er ihr Verhör beobachten würde.

Absolute Dunkelheit umhüllte sie. Sie spürte nichts, sie hörte nichts, es war als würde sie in ein schwarzes Loch fallen. Und plötzlich gleißendes Licht, Lichtmuster tauchten um sie herum auf, Strand, Palmen, eine leichte Brise wehte von See her, sie hörte Stimmen in der Ferne. Es war wie in ihrem letzten Karibikurlaub mit ihrem Mann zusammen. Ihr Mann stand neben ihr am Strand und legte ihr sanft seine Hand auf die Schulter. Sie spürte den Druck der Hand. "Was ist los Liebling, träumst Du wieder?" Sie starrte ihn irritiert an. Sie streckte die Hand aus und berührte ihn. Sollte sie das alles nur geträumt haben? Eben war sie noch auf eine Neuroliege gefesselt worden. Er drückte ihr einen Drink in die Hand, hakte sich bei ihr unter und ging mit ihr den Strand entlang. "Ach, sag mal, wer hat Dir denn damals eigentlich geholfen, mich bei CyberDreams Inc. rauszuholen?" Aber das mußte er doch wissen! Es war doch sein bester Freund gewesen, der ihr die Ausrüstung besorgte, der ihr zeigte, wie man damit umgeht und der ihr einige wenige Pläne über die Firma besorgt hatte. Wieso fragte er danach? Sie ließ den Drink fallen und wollte zu rennen anfangen als sie von absoluter Schwärze umgeben war. Sie fiel wieder in die Unendlichkeit, schwerelos, ohne jeden Anhaltspunkt für oben und unten.

Sie wachte in einem Kellerverlies auf. Überall standen oder hingen mittelalterliche Folterinstrumente. So etwas hatte sie zuletzt in einem alten Hollywood Film gesehen. Sie war fast nackt, die wenigen Kleidungsreste hingen in Fetzen an ihr. Die Verliestür wurde aufgeschlossen und ihr Mann trat ein. Sie wollte aufspringen doch dabei merkte sie, daß man ihr die Hände auf dem Rücken gefesselt hatte. Er stellte sich vor sie und umarmte sie zärtlich. Sie konnte Tränen in seinen Augen sehen. "Schau Kleines, ich muß wissen, wer Dir geholfen hat. Ich will Dir doch nicht weh tun, aber ich muß es wissen! Es ist lebenswichtig für mich!" Sie antwortete nicht. Er nahm sie am Arm und führte sie zu einem kleinen Galgen. Sie glaubte einfach nicht, was sie da erlebte. Er legte ihr die Schlinge um den Hals und stellte ihr abermals die gleiche Frage. Sie schwieg. Er legte einen Hebel um und der Boden des Galgen wurde ganz langsam abgesenkt. Das Seil begann sich leicht zu straffen, die Schlinge zog sich langsam zu. Ihr Herz raste wie wild, sie konnte einfach nicht glauben, daß er sie töten würde. Sie stand nur noch auf den Zehenspitzen und bekam kaum noch Luft als er den Boden anhielt und ihr wieder die gleiche Frage stellte. In ihrer Panik bekam sie kein verständliches Wort über ihre Lippen. Er zog erneut den Hebel und der Boden unter ihren Füßen verschwand. Sie hing am Seil, zappelte, bekam keine Luft mehr.

Prolog
In einem anderen Raum standen mehrere Personen um Monitore herum und beobachteten die Vorgänge im Cyberspace Verließ. Auf einem Videoüberwachungsmonitor war ihr gefesselter Körper auf der Neuroliege zu sehen wie er sich aufbäumte und aufhörte zu atmen. Auf einem anderen Monitor waren ihre Körperfunktionen zu sehen. Ihr Puls raste, der Blutdruck war auf den dreifachen Normalwert angestiegen, es war keine Atmung mehr vorhanden, EKG und EEG zeigten gefährliche Werte an. Ein Arzt unterbrach das Virtual Reality Programm. Auf dem Monitor sah man wie ihr Körper auf der Neuroliege erschlaffte. Die Körperfunktionen normalisierten sich langsam wieder. Ein älterer Mann mit grauem Bart und Halbglatze wandte sich an den Arzt.

"Was glauben Sie Doktor, wird sie uns die gewünschten Informationen geben?"

Der Arzt legte seine Stirn in Falten. "Keine Ahnung. Dadurch, daß wir ihren Mann benutzen, haben wir zwar eine sehr gute Chance, aber ob sie es körperlich durchsteht ist nicht gewiß. Die Wahrscheinlichkeit ist ebenso groß, daß sie wie ihr Mann enden wird."

"Wie geht es ihrem Mann jetzt?"

"Körperlich ist er außer Lebensgefahr, aber die Hirnschädigung hat fast 100% erreicht. Das EEG zeigt fast nichts mehr an, wir müssen im Moment davon ausgehen, daß er in einem Wachkoma liegt. Wir hätten seine Neuroschnittstelle nicht so überlasten dürfen. Es sind fast alle wichtigen Nervenbahnen an der Schnittstelle vernichtet. Aber um das genau sagen zu können, müssen wir ihn einer Lobotomie unterziehen."

"Tun Sie das Doktor, und vergessen Sie nicht, mir einen vertraulichen Bericht zu schicken."

"Und die Frau?"

"Führen Sie die Befragung solange fort, bis sie wissen, wer sie unterstützt hat. Wir müssen diese Terroristen endlich ausschalten, die den Leuten ständig erzählen und vorleben, sie könnten auch ohne unsere Virtual Reality Welten leben. Diese Leute fügen dem sozialen Gefüge unmessbaren Schaden zu. Ich zähle auf Sie Doktor, daß sie mir die nötigen Informationen beschaffen. Wir müssen endlich einmal ein Exempel statuieren. Wir müssen diese Terroristen einfach ausrotten."

Auf dem Videomonitor konnte man sehen wie ihr Körper wieder zu zucken begann und sich aufbäumte.

Drei Uhr in der Nacht und Neumond, optimale Bedingungen für ein Kommandounternehmen. Die Wachen die patrouillierten wurden merklich weniger und die Abstände zwischen den Patrouillen immer größer.

Im Schatten eines großen Baumes schien sich unmerklich etwas zu bewegen, geräuschlos, gespenstisch. Die Wache, die gerade am Zaun vorbei ging, bemerkte nichts. Als die Wache außer Sichtweite war, trennten sich die beiden Schatten.

Es war ein großer, untersetzter Mann. Er trug einen enganliegenden, schwarzen Kampfanzug. Seine Haare waren kurzgeschoren und sein Gesicht war geschwärzt. Er trug einen kleinen Ohrhörer um den Funkverkehr der Wachen und der Polizei abhören zu können. Er schaute in die Richtung, aus der die Wache gekommen war, konnte jedoch nichts verdächtiges entdecken. Jetzt begann er das Gelände mit einem Nachtsichtgerät abzusuchen. Nichts. Alle Gebäude waren dunkel. Keinerlei Hinweis auf Aktivitäten. Nur wenig Wachen, einfache Laserlichtschranken, keine Ultraschallsensoren, keine Infrarotsensoren, keine Überwachungskameras. Für ein High-Tech Unternehmen war es geradezu sträflich schlecht abgesichert. Und in diesem Unternehmen war sein bester Freund und dessen Frau spurlos verschwunden. Außer einer Nachricht, die er durch das Computernetzwerk bekam, hatte er von ihr nie mehr etwas gehört. Aber die Daten die sie ihm geschickt hatte, halfen ihm weiter. Er sondierte das Gelände sehr sorgfältig bis die nächste Wache kam ...............

Microscope

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